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Wir sehen Raum für eine weitere Zinssenkung der SNB im Juni

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) lockerte ihre Geldpolitik im März 2025 erneut und reduzierte den Leitzins um 25 Basispunkte auf 0,25 Prozent. Dieser Schritt wurde erwartet. Damit nähert sich die Schweiz immer weiter einem Nullzinsumfeld an.

Als Hauptgrund für die fünfte Zinssenkung in Folge nannte die SNB den anhaltend geringen Inflationsdruck. In den vergangenen Monaten fiel die Inflation mehrfach niedriger aus als prognostiziert. Primär aufgrund rückläufiger Strompreise sank die Verbraucherpreisinflation in der Periode November bis Februar von 0,7 Prozent auf 0,3 Prozent.
Vorausschauend bleibt die bedingte Inflationsprognose der SNB weitgehend unverändert. Für das laufende Jahr rechnet die Nationalbank mit einer Inflation von 0,4 Prozent, für 2026 und 2027 jeweils mit 0,8 Prozent.

Wirtschaftliche Prognosen von Unsicherheit geprägt
Das Basisszenario der SNB geht weiterhin von einem moderaten globalen Wirtschaftswachstum in den kommenden Quartalen aus. Die Unsicherheiten bleiben jedoch hoch. Einerseits könnte das kürzlich im Deutschen Bundestag beschlossene Konjunkturpaket das Wachstum in Europa und der Schweiz ankurbeln. Andererseits birgt die unberechenbare US-Wirtschaftspolitik das Risiko einer globalen Abschwächung.
Wenig Sorgen bereitet der SNB dagegen der Arbeitsmarkt in der Schweiz. Dieser entwickelt sich weiterhin ohne grosse Dynamik. Angesichts der schleppenden wirtschaftlichen Dynamik konnte nichts anderes erwartet werden. Die SNB rechnet für das Jahr 2024 mit einem BIP-Wachstum von 1,0 bis 1,5 Prozent.
Besorgt zeigt sich die Nationalbank hingegen hinsichtlich des CHF. Die Währung gilt als sicherer Hafen und könnte sich im Falle einer Eskalation internationaler Handelskonflikte ruckartig aufwerten. Dies würde den Inflationsdruck in der Schweiz weiter reduzieren, da Importe dadurch günstiger werden.

Unsere Einschätzung: Letzte Zinssenkung auf null Prozent erwartet
Wir gehen weiterhin davon aus, dass die SNB den Leitzins noch ein letztes Mal auf 0 Prozent senken wird. Wie immer bei letzten Zinsschritten ist die Situation aber weniger klar als auch schon. Die aktuelle konjunkturelle Situation ist schwer einzuschätzen. In der Summe tendieren wir jedoch zu einem konstruktiven Szenario. Die deutschen Mitteparteien scheinen sich der wirtschaftlichen Herausforderungen Deutschlands und damit auch der EU bewusst zu sein.
Das verabschiedete Verteidigungs- und Infrastrukturpaket wird der drittgrössten Volkswirtschaft der Welt auf mittlere Frist zu neuem Schwung verhelfen.
Die neuen Massnahmen der chinesischen Regierung zur Unterstützung der Wirtschaft sind umfassend und dürften sich ebenfalls zumindest mittelfristig positiv in den Wirtschaftszahlen widerspiegeln. Die allgemeine Lockerung der Geldpolitik – mit Ausnahme Japans – sollte zudem die Kreditvergabe erleichtern und weitere Impulse setzen. Die US-Politik unter der Trump-Administration bleibt hingegen ein schwer kalkulierbarer Unsicherheitsfaktor.

Sorgen über die Auswirkungen eines Handelskonfliktes in Kombination mit den Wirtschaftsimpulsen aus Deutschland und China führten in den vergangenen Monaten zu einem markanten Anstieg der langfristigen Renditen und damit zu einer deutlich steileren Zinskurve in der Schweiz. Diese Normalisierung ist aus volkswirtschaftlicher Sicht zu begrüssen. Sie stellt eine Rückkehr zu normalen Verhältnissen auf dem CHF-Kapitalmarkt dar und sollte deshalb auch mittelfristig Bestand haben. Der Zinsunterschied zwischen einem 2-jährigen und einem 10-jährigen SARON-Swap beträgt derzeit rund 40 Basispunkte. Angesichts der im internationalen Vergleich tendenziell niedrigen CHF-Zinsen ist dies ein auch ökonomisch vertretbares Niveau.
Für die nächste Zinsentscheidung der SNB im Juni 2025 gibt es am Markt noch keine klare Erwartung. Die unveränderte Inflationsprognose der SNB veranlasst viele Analysten dazu, ein Ende des aktuellen Zinssenkungszyklus zu prognostizieren. Sollten unsere Erwartungen eintreffen und die SNB im kommenden Juni den Leitzins um weitere 25 Basispunkte senken, könnte dies kurzfristig zu leicht niedrigeren SARON-Swap-Sätzen für Laufzeiten von bis zu drei Jahren führen. Auf längere Laufzeiten von fünf bis zehn Jah-ren dürfte sich ein solcher letzter Zinsschritt hingegen kaum auswirken.

Langfristige Zinsentwicklung des SNB-Leitzinses und der CHF-SARON-Swapsätze in Prozent

Langfristige Zinsentwicklung des SNB-Leitzinses und der CHF-SARON-Swapsätze in Prozent

Zinsprognose HBL Asset Management

per 24.03.2025

 

Aktuell     

In 3 Monaten

In 6 Monaten

In 12 Monaten

Leitzins

0.25 %

0.00 %

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0.00 %

SARON Swap 3 Jahre

0.32 %

0.20 %

0.25 %

0.30 %

SARON Swap 5 Jahre

0.48 %

0.40 %

0.42 %

0.45 %

SARON Swap 10 Jahre

0.78 %

0.72 %

0.77 %

0.80 %

Zinsprognose für Hypotheken – Ausgabe als PDF