Medienmitteilung
Hypothekarbank Lenzburg AG erzielt im Jubiläumsjahr einen Gewinn von 21 Millionen Franken
Die Hypothekarbank Lenzburg AG erzielt im Jahr ihres 150-jährigen Bestehens einen Gewinn von CHF 20.8 Mio. und investiert in die digitale Transformation und in neue Märkte.
18. Januar 2019
Die Hypothekarbank Lenzburg AG konnte in ihrem Jubiläumsjahr den Geschäftsertrag um CHF 2.9 Mio. (+ 3.7 %) auf CHF 80.2 Mio. weiter steigern. Die wichtigste Ertragsquelle der Bank bildet nach wie vor das Zinsdifferenzgeschäft. Während der Zinserfolg aus dem operativen Geschäft einen leichten Rückgang verzeichnete, konnte der Gesamterfolg aus dem Zinsengeschäft um CHF 2.6 Mio. (+ 4.7 %) auf CHF 57.8 Mio. ausgedehnt werden. Diese Steigerung ist auf frei gewordene Wertberichtigungen aus dem Ausleihungsgeschäft zurückzuführen.
Trotz des im Berichtsjahr teils anspruchsvollen Marktumfelds konnten die Kommissionserträge, die hauptsächlich aus dem Wertschriften- und Anlagegeschäft stammen, auf CHF 12.7 Mio. gesteigert werden. Im Rahmen der gezielten Diversifikation der Ertragsquellen entwickeln sich die Einnahmen aus den Lizenzen für das Kernbankensystem Finstar® und für Servicedienstleistungen, die wir für Dritte erbringen, zu einem wichtigen Standbein. Im Berichtsjahr stieg der Ergebnisbeitrag aus Finstar® um CHF 0.8 Mio. (+ 21.0 %) auf CHF 4.5 Mio. und avancierte damit nach dem Zinsdifferenzgeschäft und dem Kommissionsgeschäft zur drittgrössten Ertragsquelle für die Bank. Diese Erträge sind in der Position übriger ordentlicher Erfolg verbucht, der insgesamt um CHF 1.3 Mio. (+ 22.7 %) auf CHF 7.2 Mio. gesteigert werden konnte. Aus dem Handelsgeschäft, das im Vorjahr teils von Sonderfaktoren beeinflusst war, resultierte ein Erfolgsbeitrag von CHF 2.5 Mio.
Investitionen in die Digitalisierung und die Erschliessung neuer Märkte
Als Antwort auf das dynamische Marktumfeld und die sich wandelnden Kundenbedürfnisse arbeiten wir intensiv an der Weiterentwicklung der Digitalisierung von Dienstleistungen, insbesondere über die Open-Banking-Schnittstelle von Finstar®, für unsere Kunden und Servicepartner und an der Optimierung interner Prozesse. Darüber hinaus wollen wir die Chancen wahrnehmen, KMU Kunden zu begleiten, deren Geschäftsmodell thematisch mit Blockchain-Technologie verbunden ist. Diese Investitionen beeinflussen den Geschäftsaufwand und die Abschreibungen.
Der Personalaufwand verzeichnete eine Zunahme von CHF 1.6 Mio. (+ 5.3 %) auf CHF 31.2 Mio. und der Sachaufwand stieg um CHF 1.8 Mio. (+ 13.3 %) auf CHF 15.3 Mio. Darin enthalten sind CHF 1.8 Mio. für das 150-Jahr-Jubiläum der Bank. Für die Jubiläumsaktivitäten wurden in den vergangenen vier Jahren entsprechende Rückstellungen gebildet, die nun als ausserordentlicher Ertrag erfolgswirksam aufgelöst wurden. Die Abschreibungen von insgesamt CHF 8.9 Mio. entfallen mit CHF 1.3 Mio. auf Bankliegenschaften, mit CHF 1.4 Mio. auf Einrichtungen und Mobilien sowie mit CHF 6.2 Mio. auf Investitionen in Projekte und die Weiterentwicklung der Informatiklösung Finstar®. Sämtliche im Berichtsjahr getätigten Investitionen wurden vollumfänglich abgeschrieben.
Nach Verbuchung einer weiteren Verstärkung der Reserven für allgemeine Bankrisiken und der Belastung der direkten Steuern resultiert ein Gewinn von CHF 20.8 Mio.
Verhaltenes Wachstum des Geschäftsvolumens
Die Hypothekarforderungen bilden mit CHF 3‘939 Mio. das Hauptaktivum der Bilanz. Sie konnten im Berichtsjahr um weitere CHF 65 Mio. (+ 1.7 %) gesteigert werden. Auf Grund der Marktentwicklung und den damit sich abzeichnenden Risiken im Immobilienbereich haben wir bewusst auf eine stärkere Volumenausdehnung verzichtet und an unseren bewährten Kreditvergabekriterien festgehalten. Seitens Unternehmenskunden verspüren wir eine nach wie vor eher verhaltene Kreditnachfrage. Dies zeigt sich in der geringen Auslastung der gewährten Kreditlimiten. Vor diesem Hintergrund bildeten sich die Forderungen gegenüber Kunden um CHF 10 Mio. auf CHF 199 Mio. zurück. Im nun bereits seit Jahren herrschenden negativen Zinsumfeld wird es zunehmend anspruchsvoller, eine ausreichende Zinsmarge im Ausleihungsgeschäft zu erwirtschaften. Umso mehr steht die Qualität des Kreditportfolios an erster Stelle. Die Ausleihungen sind mit 95 % durch Kundengelder refinanziert.
Ein erfreuliches Wachstum verzeichneten im Berichtsjahr die Kundengelder, die um CHF 159 Mio. (+ 4.2 %) auf CHF 3‘916 Mio. anstiegen. Mit dieser Steigerung konnten einerseits das Ausleihungswachstum finanziert und andererseits die Geldaufnahmen bei anderen Banken abgebaut werden. Im Sinne eines zusätzlichen Liquiditätspolsters wurden die Finanzanlagen um CHF 90 Mio. auf CHF 336 Mio. erhöht und zur Refinanzierung des langfristigen Ausleihungsgeschäfts wurden zusätzliche Pfandbriefdarlehen um CHF 52 Mio. aufgenommen. Allfällige Negativzinsen werden bisher nur in Ausnahmefällen weiterbelastet und betreffen keine klassischen Kundeneinlagen.
Weitere Stärkung des Eigenkapitals
Das ausgewiesene Eigenkapital beträgt – unter Berücksichtigung der vorgesehenen Gewinnverwendung – CHF 466 Mio. (+ CHF 10 Mio.). Im Berichtsjahr wurde das Aktienkapital im Rahmen des 150-Jahr-Jubiläums mittels Nennwertreduktion um CHF 2.9 Mio. reduziert und an die Aktionäre ausbezahlt. Gemessen an der Bilanzsumme beträgt das Eigenkapital unverändert 9 %. Die Gesamtkapitalquote nach den Basel III-Vorschriften beläuft sich auf rund 20 % und übertrifft das gesetzliche Erfordernis von 12.2 % deutlich.
Kooperationen im Bereich Open Banking
Mit der 2017 verabschiedeten «Radiant»-Strategie haben wir uns zum Ziel gesetzt, eine überregional führende Finanzdienstleisterin zu werden. Dabei wollen wir die Chance der Digitalisierung nutzen und haben zu diesem Zweck unser Kernbankensystems Finstar® mit einer offenen Schnittstellenarchitektur ausgestattet. Unsere Vision ist es, zusammen mit Partnerunternehmen ein einzigartiges digitales Ökosystem zu schaffen.
2018 haben wir in diesem Bereich verschiedene Projekte realisiert. Mit dem Unternehmen Sonect haben wir den virtuellen Bancomaten lanciert. Ein neues Steuermodul haben wir mit dem Fintech-Unternehmen TaxLevel in unser System integriert. Mit dem unabhängigen Schweizer Immobilien- und Hypothekendienstleister Avobis konnten wir einen Finstar® Partner gewinnen, mit dem wir ab 2019 eine digitale Hypothekarkreditabwicklung anbieten können. Für das Startup neon Switzerland stellen wir die technischen Abwicklungen für das erste reine Smartphone-Konto der Schweiz zur Verfügung. Ebenfalls Abwicklungspartner sind wir für den Startup Deposit Solutions, welches die Online-Plattform savedo.ch betreibt, auf der wir ab 2019 zudem mit eigenen Produkten präsent sein werden.
Pilotbank im Kleinbankenregime
Mit dem Kleinbankenregime verfolgt die Finanzmarktaufsicht FINMA das Ziel, die Effizienz von Regulierung und Aufsicht für kleine, solide Institute zu erhöhen und unnötige administrative Belastungen solcher Institute zu vermeiden, ohne deren Stabilität und Sicherheitsniveau zu gefährden. Die Hypothekarbank Lenzburg AG arbeitet in diesem Vorhaben als eine von 68 kleinen Banken und Effektenhändlern als Pilotbank mit und kann sich damit aktiv in den Gestaltungsprozess einbringen. Zur Teilnahme als Pilotbank sind Institute berechtigt, die über eine überdurchschnittliche Eigenkapital- und Liquiditätssituation verfügen. Beide Voraussetzungen werden durch die Hypothekarbank Lenzburg AG erfüllt. Die Pilotphase wird voraussichtlich bis Ende 2019 andauern und soll alsdann in ein permanentes Kleinbankenregime überführt werden.
Fakten zur Hypothekarbank Lenzburg AG
- Seit 1868 im Herzen des Kantons Aargau
- Selbstständige, börsenkotierte Aktiengesellschaft
- Mitarbeitende (Vollzeitstellen) 263, Lernende 13
- Bilanzsumme (Stand 31.12.2018) CHF 5‘204 Mio.
- Jahresgewinn 2018: CHF 20.8 Mio.
- Aktienkapital: CHF 18.7 Mio., eingeteilt in 72'000 Aktien zu CHF 260.00 Nennwert, gehandelt an der Schweizer Börse (SIX) unter HBLN
- Jahresendkurs CHF 4‘400.00 (Jahreshöchst CHF 4‘680.00 / Jahrestiefst CHF 4‘240.00)
- Antrag zur Gewinnverwendung 2018: Dividendenausschüttung CHF 110.00 pro Aktie
Weitere Informationen
Marianne Wildi
CEO Hypothekarbank Lenzburg AG
Telefon: +41 62 885 14 49
E-Mail: marianne.wildi@hbl.ch