Medienmitteilung
Die Hypothekarbank Lenzburg AG erzielt 2019 dank stärkerer Diversifikation mehr Ertrag und steigert den Gewinn
Im vergangenen Jahr hat die Hypothekarbank Lenzburg AG den Geschäftsertrag und den Gewinn gesteigert. Im Service- und Lizenzgeschäft mit der Bankensoftware Finstar sowie im Vermögensverwaltungsgeschäft des HBL Asset Managements hat die Bank signifikante Ertragssteigerungen erzielt. Damit konnte sie trotz des schwierigen Zinsumfelds ihre gesamte operative Leistung steigern.
17. Januar 2020
Die Hypothekarbank «Hypi» Lenzburg hat im vergangenen Geschäftsjahr 2019 den Geschäftserfolg um 5,4 Prozent auf 25,5 Millionen Franken gesteigert. Auf der Einnahmenseite verzeichnete die Bank gemessen am Geschäftsertrag eine Verbesserung von 3,2 Prozent auf 82,8 Millionen Franken. Dabei konnte ein Rückgang im traditionellen Zinsgeschäft durch deutliche Ertragssteigerungen im Service- und Lizenzgeschäft mit Finstar und in der Vermögensverwaltung (HBL Asset Management) wettgemacht werden.
So gingen im Zinsgeschäft die Erträge netto um 1,5 Prozent auf 57,0 Millionen Franken zurück. Im Vermögensverwaltungsbereich konnte der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft dagegen um 7,4 Prozent auf 13,6 Millionen Franken ausgebaut werden. Der übrige ordentliche Erfolg, in dem unter anderem Service- und Lizenzeinnahmen für Finstar verbucht werden, legte im vergangenen Jahr sogar um 33,5 Prozent auf 9,6 Millionen Franken zu.
Zinsmarge bleibt unter Druck
Damit erweist sich die stärkere Diversifikation der Geschäftsaktivitäten der «Hypi» Lenzburg mit den drei Kernmarken Hypothekarbank Lenzburg, HBL Asset Management und Finstar als positiver Entscheid. Der Diversifikationseffekt zeigt sich auch an der Verschiebung der Anteile am Geschäftsertrag der Bank. Der Erfolgsanteil aus dem Zinsgeschäft ging im Vergleich zum Vorjahr von 72,1 Prozent auf 68,8 Prozent zurück. Dagegen erhöhte sich der Erfolgsanteil des Kommissions- und Dienstleistungsgeschäfts mit dem dazugehörenden HBL Asset Management in der gleichen Zeit von 15,8 auf 16,5 Prozent. Und der Erfolgsanteil des übrigen ordentlichen Erfolgs mit dem dazugehörigen Finstar-Geschäft stieg von 8,9 auf 11,6 Prozent.
Diese Verschiebung hat dazu beigetragen, dass die negativen Folgen der Ertragserosion im aktuellen Tiefzinsumfeld aufgefangen werden konnten. So standen die Margen in der volumenmässig wichtigsten Ertragsposition – dem Zinsgeschäft – im vergangenen Jahr weiter unter Druck. Dementsprechend verzeichnet diese Position per Ende 2019 eine Ertragsminderung von 5 Prozent auf 57,3 Millionen Franken. Insgesamt hat sich die Zinsmarge im vergangenen Jahr von 1,05 Prozent auf 1,03 Prozent reduziert. Bei unverändertem Zinsumfeld bleibt die Erzielung einer ausreichenden Zinsmarge herausfordernd.
Dank des deutlich reduzierten Zinsaufwands ist es der «Hypi» Lenzburg gelungen, im ertragsmässig wichtigsten Geschäftsbereich vor Wertberichtigungen aus dem Zinsgeschäft eine kleine Ertragszunahme von 0,5 Prozent auf 55,3 Millionen Franken zu erzielen. Beim Nettoerfolg resultiert im Zinsgeschäft gegenüber dem Vorjahr dagegen ein Rückgang von 1,5 Prozent auf 57,0 Millionen Franken.
Neue Hypothekarkredite zurückhaltend vergeben
Bei der Vergabe neuer Hypothekarkredite hat sich die Bank im vergangenen Jahr aufgrund der punktuell zu beobachtenden Marktungleichgewichte und damit verbundener Risikoeinschätzungen eine gewisse Zurückhaltung auferlegt. So sind die Hypothekarforderungen wie schon im Vorjahr nur um 1,7 Prozent gewachsen. Sie bilden mit einem Volumen von 4,0 Milliarden Franken aber weitaus die grösste Aktivposition in der Bilanz der «Hypi» Lenzburg. Wie schon im Vorjahr war auch 2019 seitens der Firmenkunden eine verhaltene Kreditnachfrage zu beobachten, weshalb sich die Forderungen gegenüber Kunden um 4,8 Prozent auf 189 Millionen Franken reduzierten.
Der Zufluss an Kundengeldern verzeichnete im abgelaufenen Geschäftsjahr eine positive Entwicklung. Die entsprechenden Positionen (Verpflichtungen aus Kundeneinlagen plus Kassenobligationen) haben sich um 2,2 Prozent von 3,9 auf 4,0 Milliarden Franken erhöht. Dies entspricht 74 Prozent der Bilanzsumme, womit Kundengelder die Hauptfinanzierungsquelle der Bank ausmachten. So wurden 2019 wie schon im Vorjahr 95 Prozent der Ausleihungen an Kunden mit Kundengeldern finanziert.
Positives Ergebnis in der Vermögensverwaltung
Im ertragsmässig zweitwichtigsten Geschäftsbereich des Wertschriften- und Anlagegeschäfts hat die Bank die Einnahmen aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft um 7,4 Prozent auf 13,6 Millionen Franken erhöht. Die verstärkte Positionierung des HBL Asset Managements und die vorteilhafte Entwicklung auf den Aktienmärkten haben den positiven Trend unterstützt. In sämtlichen Mandatstypen der Vermögensverwaltung wurden im vergangenen Jahr nach Abzug der Kosten neue Höchststände erzielt. Mit dem Tracker-Zertifikat «Aktien Global: Leading Brands» hat das HBL Asset Management im Dezember 2019 zudem ein neues Anlageprodukt emittiert, womit die bankeigene Produktefamilie neu insgesamt neun Anlageinstrumente umfasst.
Die Einnahmen aus Service- und Lizenzvereinbarungen für das Kernbankensystem Finstar werden wie im Vorjahr in der Position «Anderer ordentlicher Ertrag» verbucht, der sich um 43,3 Prozent auf 7,1 Millionen Franken erhöht hat. Damit entpuppt sich der Geschäftsbereich rund um Finstar wie schon im Vorjahr als wachstumsstärkster Bereich. Unter Berücksichtigung des entsprechenden Aufwands ergibt sich eine überdurchschnittliche Erhöhung des Nettoergebnisses der Finstar-Aktivitäten um 28 Prozent von 4,0 auf 5,2 Millionen Franken.
Die Zunahme des Personalaufwands ist wie schon im Vorjahr eine Folge bewusster Investitionen in die Digitalisierungsstrategie und die Erschliessung neuer Absatzmärkte. Insbesondere ist in diesem Zusammenhang die Eröffnung der ersten hybriden Geschäftsstelle der Hypothekarbank Lenzburg in Wohlen zu erwähnen. Die Bank hat hier erstmals den persönlichen Bankberatungsprozess auf sehr innovative Weise mit digitalen Hilfsmitteln ergänzt, um so das Beratungserlebnis einzigartig zu gestalten. Zudem soll mit der neuen Präsenz die Region Freiamt erschlossen werden, wobei die Bank insbesondere im KMU-Bereich zusätzliches Ertragspotenzial anstrebt.
Verstärktes Eigenkapitel und 110 Franken Dividende
Unter dem Strich konnte der Gewinn damit im vergangenen Jahr um 1 Prozent auf 21,0 Millionen Franken gesteigert werden. Davon sollen wie im Vorjahr 13 Millionen Franken den freiwilligen Reserven im Eigenkapital der Bank zugewiesen und 7,9 Millionen oder 110 Franken pro Aktie in Form einer Dividende an die Aktionäre ausbezahlt werden, so der Antrag des Verwaltungsrats an der kommenden Generalversammlung vom 21. März 2020.
Das Eigenkapital wird somit nach Gewinnverwendung auf 480 Millionen Franken anwachsen. Gemessen an der Bilanzsumme entspricht dies einer überdurchschnittlichen Eigenkapitalquote von 8,9 Prozent. Auch in Bezug auf die Liquidität weist die Hypothekarbank Lenzburg vorbildliche Zahlen aus. Die Liquidität (Liquidity Coverage Ratio) betrug durchschnittlich rund 150 Prozent – bei geforderten 100 Prozent. Damit verfügt die Bank über eine solide Kapitalbasis und eine komfortable Liquiditätslage.
Auf strategischer Ebene hat der Verwaltungsrat einen Investitionsplan für die Weiterentwicklung der Bank erarbeitet. Dabei kommt weiterhin die Radiant-Strategie (2017–2021) zur Anwendung, deren übergeordnetes Ziel es ist, bei der Hypothekarbank Lenzburg im Rahmen einer hybriden Bank das traditionelle Geschäft mit einem digitalen Dienstleistungsangebot zu ergänzen.
Finstar als zentrale Schaltstelle unseres wachsenden Ökosystems
Das durch die Hypothekarbank Lenzburg selbst entwickelte, modulare Informatiksystem für integrierte Bankensoftware wird von insgesamt 10 Banken und banknahen Unternehmen genutzt. Darauf aufbauend wird Finstar laufend weiter zu einem zukunftsorientierten offenen Finanzökosystem entwickelt. Dank der Finstar Open Banking API stehen standardisierte Schnittstellen zur Verfügung, die eine schnelle Integration von Modulen und Systemen von Drittanbietern ermöglichen.
Die sich daraus ergebenden Opportunitäten und Zukunftschancen wird die «Hypi» Lenzburg gezielt weiter verfolgen. In diesem Zusammenhang haben wir – nebst der Mitgliedschaft im Verband Swiss Fintech Innovation – im vergangenen Jahr zusammen mit anderen Unternehmen und Instituten das Netzwerk OpenBankingProject.ch ins Leben gerufen. Diese Plattform nutzt die «Hypi» Lenzburg für verschiedene Kooperationen mit Fintech-Unternehmen. Wir werden in der Zukunft mit ausgewählten Partnern den Ausbau des Ökosystems weiter verfolgen.
In diesem Kontext ist insbesondere die Partnerschaft mit der Smartphone-Konto-Anbieterin neon Switzerland AG erfolgreich: Dank ihr konnte die «Hypi» Lenzburg rund 12‘500 neue Konten eröffnen (Stand 31.12.2019). Zusammen mit der Berner Kantonalbank hat die «Hypi» Lenzburg die Innofactory AG zwecks Förderung digitaler Innovationsprojekte gegründet. Und mit der Avobis Group AG und der Gebäudeversicherung Bern hat die «Hypi» Lenzburg die Swiss Immo Lab AG geschaffen, die gezielt in Startups aus dem Bereich Haus und Wohnen investiert.
Beziehungsbank mit klarem Kundenfokus
Trotz des herausfordernden Umfelds nutzt die «Hypi» Lenzburg die sich bietenden Chancen und setzt dabei auf ihre nachhaltigen Kundenbeziehungen und ihre ausgewiesene Technologieaffinität. Sie baut die Vermögensverwaltung unter der Marke HBL Asset Management weiter aus und geht insbesondere das Segment der institutionellen Kunden an. Im persönlichen Beratungsgeschäft will die Bank mit digitalen Beratungsapplikationen die Qualität und Dateneffizienz erhöhen sowie das Kundenerlebnis stärken. Zudem wird sie dem Bereich für KMU-Kunden mit einer höheren Produktdurchdringung eine grössere Relevanz verleihen.
Vorerst keine Teilnahme am Kleinbankenregime
Verwaltungsrat und Geschäftsleitung haben zudem entschieden, sich für das Kleinbankenregime der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht (Finma) trotz Erfüllung der relevanten Kriterien nicht anzumelden. Die aufsichtsrechtlichen Erleichterungen, die eine Teilnahme mit sich bringen würde, wären für die Hypothekarbank Lenzburg derzeit nur marginal. Zudem würde der Bank wegen der im Kleinbankenregime geltenden strengeren Kriterien die Möglichkeit genommen, auf dem Geldmarkt weiteres Geld zu negativen Zinsen aufzunehmen. Ein Beitritt zum Finma-Kleinbankenregime zu einem späteren Zeitpunkt behält sich die Bank vor.
Wie bereits angekündigt, stellt sich Kaspar Hemmeler an der kommenden Generalversammlung vom 21. März 2020 nicht mehr zur Wiederwahl zur Verfügung. Als Nachfolger schlägt die Bank Dr. Andreas Kunzmann zur Wahl als neues Mitglied in den Verwaltungsrat der Bank vor. Dr. Andreas Kunzmann ist in der Region stark verankert und verfügt über einen eindrücklichen Leistungsausweis als Unternehmer, Verwaltungsrat und CEO verschiedener Industrie-, Technologie- und Informatikunternehmen und bringt damit wertvolles Know-how mit, das die Kompetenzen des bestehenden Gremiums ideal ergänzt. In der Einladung zur Generalversammlung 2020 wird Dr. Andreas Kunzmann eingehender vorgestellt.
Fakten zur Hypothekarbank Lenzburg AG:
- 1868 in Lenzburg gegründet
- Selbstständige Aktiengesellschaft mit Kotierung an der Schweizer Börse SIX (Valorensymbol HBLN)
- Mitarbeitende 276 (Vollzeitäquivalent, Stand 31.12.2019), Lernende 11
- Bilanzsumme (Stand 31.12.2019): CHF 5’395 Mio.
- Jahresgewinn 2019: CHF 21 Mio.
- Aktienkapital: CHF 18.7 Mio., eingeteilt in 72'000 Aktien zu CHF 260 Nennwert
- Jahresendkurs 2019: CHF 4‘580 (Jahreshöchst CHF 4‘660/Jahrestiefst CHF 4‘300)
- Antrag zur Gewinnverwendung 2019: Dividendenausschüttung CHF 110 pro Aktie
Weitere Informationen:
Marianne Wildi
Vorsitzende der Geschäftsleitung
Hypothekarbank Lenzburg AG
Bahnhofstrasse 2
5600 Lenzburg
Telefon: +41 62 885 14 49
E-Mail: marianne.wildi@hbl.ch
Über die Hypothekarbank Lenzburg AG:
Die Hypothekarbank «Hypi» Lenzburg ist eine börsenkotierte Schweizer Universalbank, die 1868 als Hypothekar- und Leihkasse Lenzburg gegründet wurde. Ihr Tätigkeitsgebiet liegt traditionell im Retail Banking, im Hypothekargeschäft, im Private Banking und im KMU-Geschäft. Unter der Marke HBL Asset Management bietet die «Hypi» zudem professionelle Vermögensverwaltung an. Das eigene Kernbankensystem Finstar wurde 2017 mit einer offenen Schnittstelle ausgestattet, weshalb die Bank in der Schweiz als Open-Banking-Pionierin gilt. Unter der Marke Hypothekarbank Lenzburg betreibt die Bank 13 Geschäftsstellen sowie zwei Beratungsbüros und ist stark in der Region verankert. Wegen ihrer technologischen Innovationskraft hat die «Hypi» Lenzburg in den letzten Jahren verschiedene Auszeichnungen gewonnen.
Mehr unter: www.hbl.ch
Über Finstar:
Seit 1975 entwickelt die Hypothekarbank Lenzburg Software für Privat- und Universalbanken in der Schweiz, seit 2003 unter dem Namen Finstar. Die Software wird «as a Service» (SaaS) auch an Drittbanken und andere Unternehmen vertrieben. Für die Weiterentwicklung setzt Finstar auf ein offenes Netzwerk bestehend aus Experten aus dem Finanz- und Informatikbereich und der Fintech-Branche. Dank der Finstar Open Banking API stehen standardisierte Schnittstellen zur Verfügung, die eine schnelle Integration von Modulen und Systemen von Drittanbietern ermöglichen. Zusammen mit der Hypothekarbank Lenzburg haben Ende 2019 insgesamt 10 Banken und banknahe Unternehmen Finstar-Servicedienstleistungen genutzt.
Mehr unter: www.finstar.ch
Über das HBL Asset Management:
Seit 2015 bietet die Hypothekarbank Lenzburg unter der Marke HBL Asset Management eine professionelle Vermögensverwaltung an. Das Angebot richtet sich an Privatkunden und institutionelle Anleger und umfasst Vermögensverwaltungsmandate mit unterschiedlichen Anlagestrategien sowie verschiedene Anlageprodukte, die das HBL Asset Management gemäss dem Core-Satellite-Ansatz entwickelt und vertreibt. Der Anlageprozess folgt einem disziplinierten und aktiven Ansatz, der auf langfristigen Erfolg abzielt. Die verwalteten Vermögen des HBL Asset Managements beliefen sich Ende 2019 auf rund 750 Millionen Franken.
Mehr unter: www.hblasset.ch