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Geschäftsbericht 2024

In einem anspruchsvollen Umfeld konnten die Erträge in allen Geschäftsbereichen gesteigert werden. Das Geschäft mit Fintech- und Finstar-Partnern wächst überdurchschnittlich. Mit einer neuen Beteiligungsstrategie wird die Basis für weiteres Wachstum gelegt.

CHF 20,46 Mio. Gewinn
CHF 120.- Dividende pro Aktie
3,0 % Dividendenrendite
17,4 % Regulatorische Eigenkapitalquote
5,7 % Zuwachs Kundengelder
382 Vollzeitstellen
24 Lernende

Die Hypothekarbank Lenzburg hat im Geschäftsjahr 2024 sowohl im Zins- und Anlagegeschäft als auch im übrigen ordentlichen Erfolg mit Banking-as-a-Service- und Finstar-Dienstleistungen die Erträge gesteigert. Gleichzeitig sind im vergangenen Jahr aber auch die Aufwände in allen diesen Geschäftsbereichen gestiegen. Im Rahmen der laufenden Neuausrichtung der Bank haben zudem die Personal- und Sachkosten strategiekonform zugenommen. Der Gewinn ist deshalb im Geschäftsjahr 2024 im Vergleich zum überdurchschnittlichen Vorjahr um 3,3 Prozent auf 20,5 Millionen Franken zurückgegangen.

Diversifikation zeigt ertragsseitig Erfolge

Die positive Entwicklung der Ertragsstruktur zeigt die operative Stärke der Gesamtbank mit den drei erwähnten Ertragspfeilern im Zins-, Anlage- und Banking-as-a-Service-Geschäft. Dieser Erfolg ist auf die Diversifikationsstrategie zurückzuführen, die unter Marianne Wildi eingeleitet worden ist und die für die Weiterentwicklung des Unternehmens nach wie vor als Basis dient. Auf der Ertragsseite zeigen sich erste Erfolge dieser Neuausrichtung. Jetzt müssen wir noch effizienter werden, damit die Bank die strategischen Vorteile noch besser in operative Erfolge ummünzen und weiterwachsen kann.

Das Zinsgeschäft ist mit einem Netto-Erfolg in Höhe von 81,6 Millionen Franken nach wie vor der wichtigste Geschäftsbereich der Bank. Die neuen Geschäfte im Banking-as-a-Service- und Finstar-Bereich haben mit einem Ertrag von 16,3 Millionen Franken erstmals ein höheres Brutto-Ergebnis als das Anlagegeschäft mit einem Kommissionsertrag von 13,3 Millionen Franken erzielt. Netto, das heisst abzüglich der Aufwände, bleibt das Anlagegeschäft aber der zweitgrösste Ertragspfeiler der Bank.

«Ich will verstehen, was der Generation Z wichtig ist»

Seit Juni 2024 ist Silvan Hilfiker CEO der Hypothekarbank Lenzburg. Im Podcast mit der Mediamatik-Lernenden Lina Zielinski und Marc Fischer, Leiter Digitale Medien, sagt er, wieso es wichtig ist, die eigene Bubble zu verlassen, dass ihm fixe Einstellungen zu verschiedenen Generationen Mühe bereiten und was seine Führungsprinzipien sind.

Genz 1920X1080

Neue Geschäftsbereiche wachsen überdurchschnittlich

Das Wachstum des anderen ordentlichen Ertrags, der das Finstar- und Banking-as-a-Service-Geschäft umfasst, fällt mit einer Zunahme um 68 Prozent auf 16,3 Millionen Franken überdurchschnittlich aus. Dabei wirkt sich die erfreuliche Geschäftsentwicklung von verschiedenen Fintech-Partnerunternehmen und Finstar-Banken positiv aus.

Diese Entwicklung ist für uns ein klares Zeichen, dass wir die Kooperationsstrategie weiter umsetzen wollen und in diesen Bereich weiter investieren müssen. Nach Abzug der Aufwände resultiert ein übriger ordentlicher Erfolg in der Höhe von 12,0 Millionen Franken, was gegenüber dem Vorjahr einer Zunahme von 49,0 Prozent entspricht.

Leitzinssenkungen beeinflussen Zinsgeschäft

Im Zinsgeschäft wurde der grösste Teil der Erträge mit Zinseinnahmen auf Hypothekaranlagen erzielt. Diese Zunahme zeigt die Stärke der Vertriebsabteilung der Bank, der es im vergangenen Geschäftsjahr gelungen ist, die Ertragsbasis im Zinsgeschäft durch Neugeschäfte deutlich auszuweiten.

Ein anderer wichtiger Ertragsbeitrag im Zinsgeschäft lieferte die Verzinsung der Sichteinlagen bei der Schweizerischen Nationalbank. Im Vergleich zum Vorjahr sind diese Einnahmen aufgrund der Leitzinssenkung zwar gesunken, sie lieferten aber immer noch einen positiven Erfolgsbeitrag. Auch der Zinsaufwand ist stark angestiegen. Dies, weil wir unseren Kundinnen und Kunden im Vergleich zum Vorjahr höhere Zinsen auf Sparguthaben und Vorsorgekonten gezahlt haben.

Kundengelder verzeichnen starken Zufluss

Wie schon im Vorjahr haben sich die Kundengeldzuflüsse mit einer Zunahme von 235 Millionen Franken auf 5,5 Milliarden Franken erfreulich entwickelt. Neben den positiven Effekten aufgrund der Kooperationsstrategie der Bank ist das Wachstum auf Zuflüsse bei der Hypothekarbank Lenzburg selbst zurückzuführen, die mit gezielten Vertriebsaktivitäten wie etwa dem Sparkonto Extra erzielt werden konnten.

Auch der erfreuliche Geldzufluss bei den Kassenobligationen hat zur Stärkung der Kundeneinlagen beigetragen. Dank diesen Zuflüssen ist die Bilanzsumme der Hypothekarbank Lenzburg im Geschäftsjahr 2024 erstmals über 7 Milliarden Franken angestiegen. Die Zuflüsse sind ein Zeichen des Vertrauens in die starke Marke Hypothekarbank Lenzburg. Die «Hypi» ist ein echter Love-Brand und verfügt über ein starkes Image auch ausserhalb der Region Lenzburg.

Instant Zahlung 1920X1080

«Die Nutzung von Instant-Zahlungen nimmt rapide zu»

In der Schweiz sind Zahlungen in Echtzeit seit August 2024 Realität. Ihre Einführung sei ein logischer Schritt gewesen, sagt Daniel Berger von SIX. Bei der «Hypi» sieht man Potenzial: «In unserem Open-Banking-Ökosystem mit unseren Fintech-Partnern hoffen wir, in Zukunft viel Ideen entwickeln zu können», sagt Saad Ahmed, Softwareentwickler bei Finstar.

Verwaltete Vermögen nehmen deutlich zu

Im Anlagegeschäft, verbucht im Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft, konnten die Erträge mit einem Plus von 26,0 Prozent gegenüber dem Vorjahr ebenfalls deutlich gesteigert werden. Die verwalteten Vermögen konnten im Vergleich zum Vorjahr um 30,3 Prozent auf 3,0 Milliarden Franken erhöht werden. Der Bereich profitierte von einer positiven Marktentwicklung, der starken Vertriebsleistung und der guten Performance der verschiedenen Anlagelösungen der Hypothekarbank Lenzburg.

Zudem lieferte die Kooperationsstrategie mit externen digitalen Vermögensverwaltern wie Everon, Findependent, Finpact, Kaspar& oder Neon (mit «neon invest») einen erfreulichen Beitrag. Zu diesem Ökosystem neu dazugestossen ist im Dezember 2024 das Zürcher Fintech-Unternehmen Arvy. Bei den externen Vermögensverwaltern ist derzeit viel Schwung drin, und es befinden sich weitere spannende Projekte in der Pipeline der Bank.

Die Dynamik in diesem Geschäftsbereich hatte allerdings auch einen starken Anstieg der Ertragsbeteiligung für die Kooperationspartner zur Folge. Dies spiegelt sich in der Zunahme des Kommissionsaufwands. Auch der Geschäftsaufwand insgesamt ist mit einer Zunahme von 10,6 Prozent auf 75,6 Millionen Franken im vergangenen Jahr deutlich gestiegen. Es sind Investitionen in die strategische Neuausrichtung, die weitergeführt wird.

Beteiligungen eröffnen Wachstumsperspektiven

Im Zusammenhang mit der strategischen Neuausrichtung und der Stärkung des Geschäfts im Bereich Banking-as-a-Service (BaaS) ist zudem einerseits die Übernahme der Swiss Bankers Prepaid Services AG von Bedeutung, die wir im Januar 2025 abgeschlossen haben. Andererseits steht auch die 2024 erfolgte Beteiligung an der deutschen Sutor Bank GmbH mit Sitz in Hamburg im Zeichen des BaaS-Geschäfts.

Die Hypothekarbank Lenzburg hat im vergangenen Oktober 9,9 Prozent der Sutor Bank erworben. Wie unsere Bank bietet auch die Sutor Bank Banking-as-a-Service-Dienstleistungen an. Wir haben mit Sutor vereinbart, neue BaaS-Produkte auf der Finstar-Plattform zu entwickeln. Strategisch ist auch geplant, dass Kooperationspartner der Hypothekarbank Lenzburg aus der Schweiz ohne technischen Plattformwechsel in Deutschland aktiv werden können.

Mit der Sutor-Beteiligung und der Swiss-Bankers-Übernahme schaffen wir die Basis für weiteres Wachstum – in der Schweiz und in der Europäischen Union.

«Achtsame Mitarbeitende sind ein Kapital für die Hypi»

Im Rahmen der Organisationsentwicklung haben die Kadermitarbeitenden der Hypothekarbank Lenzburg eine Weiterbildung im Bereich Achtsamkeit und Resilienz erhalten. «Wir sind überzeugt, dass die Gesundheitskompetenz heute zu einer nachhaltigen und zeitgemässen Unternehmensführung gehört», sagt Claudia Graf, Leiterin Human Resources.

Achtsamkeit 1920X1080

Kapitalbasis präsentiert sich solide

Die Kapitalbasis der Hypothekarbank Lenzburg wurde im vergangenen Jahr weiter gestärkt. Einerseits über Rückstellungen in der Höhe von 5 Millionen Franken, andererseits über die Zuweisung an die Gewinnreserven in der Höhe von 12 Millionen Franken. Die Eigenkapital-Quote beträgt rund 17 Prozent (gesetzlich gefordert 12,4 Prozent). Die Liquiditätsquote (LCR) belief sich im Jahresdurchschnitt 2024 auf über 200 Prozent (gesetzlich gefordert 100 Prozent). Damit verfügt die Bank insgesamt über eine solide Finanzierungsbasis.

Bank erhält Auszeichnung

Im vergangenen Jahr wurde die Bank mit dem «Banking Innovation Award 2024» von Swisscom und Kickstart Innovation für ihre aktive Rolle bei der Gestaltung der Schweizer Bankenlandschaft ausgezeichnet. Als Innovationstreiberin positionierte sich die Bank 2024 bei der Einführung des neuen Bezahlstandards «Instant-Zahlungen», den die «Hypi» seit letztem August kostenlos anbietet.

Mit Cembra konnte ein grosser Neukunde für die Open-Banking-Plattform Finstar gewonnen werden. Und die Debit Mastercard wurde für alle Kundinnen und Kunden der Hypothekarbank Lenzburg eingeführt; sie unterstützt Apple Pay, Samsung Pay, Google Pay und andere mobile Zahlarten.

Abschluss verschiedener Projekte im Fokus

Im Geschäftsjahr 2025 erwarten wir ein anspruchsvolles Umfeld im Zinsgeschäft. Im Anlagegeschäft können angesichts der politischen Risikolage auf globaler Ebene vorübergehende Turbulenzen auf den Finanzmärkten nicht ausgeschlossen werden. Insgesamt aber gehen wir von einer weiteren Stärkung des Kommissionsgeschäfts aus – auch aufgrund des Kooperationsgeschäfts mit digitalen Vermögensverwaltern.

Operativ stellt die Übernahme von Swiss Bankers sowie die Finalisierung und Umsetzung der gemeinsamen Geschäftsstrategie eine Priorität dar. Eine andere Priorität gilt 2025 dem Abschluss weiterer Banking-as-a-Service-Projekte in der Schweiz.

Nachhaltigkeit bei der Hypothekarbank Lenzburg

Nachhaltigkeit als Kernprinzip

Die Hypothekarbank Lenzburg hat Nachhaltigkeit fest in ihrer Unternehmensphilosophie verankert. Seit ihrer Gründung verfolgt die Bank einen langfristigen Ansatz, der weit über kurzfristige Gewinne hinausgeht. Der ganzheitliche Nachhaltigkeitsansatz der Bank umfasst vier Dimensionen: Mehrwert für Kundschaft, für Mitarbeitende, für die Umwelt und Gesellschaft.

Verwaltungsrat beantragt eine genehmigte Kapitalerhöhung

Bei der anstehenden Generalversammlung vom 15. März 2025 schlägt der Verwaltungsrat dem Aktionariat eine genehmigte Kapitalerhöhung vor. Der Verwaltungsrat der Bank soll ermächtigt werden, das Kapital im Rahmen eines sogenannten Kapitalbandes in den nächsten fünf Jahren bei Bedarf zu erhöhen. Dazu wird eine Statutenänderung benötigt, über die an der Versammlung abgestimmt werden soll.

Dieser Schritt erfolgt hinsichtlich der laufenden Transformation der Bank, derzufolge neue Geschäftsfelder wie Embedded Finance und Banking-as-a-Service stärker gewichtet werden sollen mit dem Ziel, die Ertragsbasis weiter zu diversifizieren und das Wachstum der Bank anzukurbeln.

Marianne Wildi soll neue Verwaltungsratspräsidentin werden

Ebenfalls an der kommenden Generalversammlung wird die ehemalige «Hypi»-CEO und aktuelle Verwaltungsrätin Marianne Wildi als Verwaltungsratspräsidentin zur Wahl vorgeschlagen. Gerhard Hanhart wird sich nicht für eine Wiederwahl in den Verwaltungsrat zur Verfügung stellen.

Susanne Ziegler stellt sich infolge beruflicher Neuorientierung nicht mehr für eine Wiederwahl zur Verfügung. Neu zur Wahl in den Verwaltungsrat vorgeschlagen wird Felix Muff.

Als Gewinnbeteiligung für die Aktionärinnen und Aktionäre soll, wie im vergangenen Jahr, eine Dividende in Höhe von 120 Franken pro Aktie beantragt werden.